Grita Götze über ihre Maltechnik
aus „Grita Götze – Keramik 2015-2021“
Bereitgelegte Teile für die Deckelvase Stillleben mit Steinen und Mollusken
Bleistiftzeichnung der verwendeten Muscheln und Schnecken
Papierschnitte der Steine, Muscheln und Schnecken, die angefeuchtet auf die lederharte (noch feuchte) Gefäßwand auflegt werden
Die Konturen werden fixiert und die Papiere wieder abgenommen. Bei so vielteiligen Kompositionen wie dieser nummeriere ich die Motive.
Mit Pinsel oder Malhörnchen werden die verschiedenen Engoben aufgetragen, bei manchen Motiven schon Strukturierungen angelegt und die Papiere dann wieder feucht aufgebracht. Die überstehende Farbe wird mit einem Schwamm abgewischt.
Nachdem alle Motive mit Papieren abgedeckt sind, wird die Deckelvase vollständig mit türkisgrüner Engobe übergossen.
Nach dem Antrocknen lege ich die Streifen auf, die türkisgrün werden sollen.
Wiederum wird die freiliegende Engobe abgewischt.
Die Deckelvase wird nun mit der letzten Farbe, einer olivbraunen Engobe, übergossen. Jetzt ist die gesamte Oberfläche mit farbigen Engoben bedeckt.
Nach dem erneuten Antrocknen ziehe ich alle Papiere wieder ab.
In diesem Stadium kann ich mit der Radiernadel die Linienzeichnung vornehmen, Strukturen einarbeiten, Akzente und Farbverläufe aufmalen. Mit einem speziellen Filzstift habe ich die Papiere seitenverkehrt mit der wesentlichen Linienzeichnung und Nummerierung versehen. Beim Auflegen auf das Gefäß bildet sich die Stiftfarbe auf der feuchten Engobe ab und gibt Orientierung für die Ritzzeichnung.
Aquarellentwurf zur Deckelvase Stillleben mit Steinen und Mollusken. Da die Farbigkeit nach der Papierabdeckung nicht mehr erkennbar ist, habe ich zu den nummerierten Motiven entsprechende Anmerkungen gemacht.
Stillleben mit Steinen und Mollusken, 2021
Deckelvase, Engobemalerei, H. 49,5 cm