Hans-Otto Gehrcke wurde 1896 in Langelsheim bei Goslar geboren. Nachdem Gehrckes Mutter 1900 starb, wuchs er bei seinem Vater und seiner Tante mütterlicherseits im Harz auf. Aufgrund der Berufung seines Vaters an die Charité, zog er 1903 nach Berlin.
1911 unternahm er zusammen mit seinem Vater einen Ausflug nach Werder. Sie befanden sich jedoch auf einem falschen Dampfer und entdeckten so durch Zufall den Ort Ferch am Schwielowsee.
Ab seinem 14. Lebensjahr erhielt er privaten Zeichenunterricht, was 1914 zu einer erfolgreichen Bewerbung an der Königlichen akademischen Hochschule für bildende Künste in Berlin-Charlottenburg führte. Dort studierte er Landschaftsmalerei bei Friedrich Kallmorgen, bevor er das Studium wegen des Ersten Weltkrieges beenden musste. Von 1916 bis 1918 kämpfte er an der Westfront und nahm an der Schlacht von Verdun teil. Nach der französischen Gefangenschaft, setzte er sein Studium bei Prof. Olof Jernberg fort, welcher seine Schüler gerne und häufig ins Umland und in die Natur mitnahm.
1927 zog der Künstler nach Ferch. Zu dieser Zeit fing er an sich für Aquarelle zu interessieren und verbrachte viel Zeit beim Segeln an der Ostsee. Im Zweiten Weltkrieg diente er dem Flugmeldedienst auf einem Beobachtungsturm in Ferch, wo auch einige Aquarelle entstanden sind. 1945 wurde er zum Dienst der in Ferch stationierten sowjetischen Einheit verpflichtet und übernahm Aufträge zur Fertigung von Schlachtenbildern sowie politischen Gemälden. Diese findet man heute in einigen Skizzenbüchern wieder.
Er arbeitete ständig als freischaffender Künstler und blieb seiner Heimat, dem Schwielowsee, stets treu. Viele Studienreisen führten ihn allerdings auch nach Süddeutschland, die Schweiz und an die Ostsee. 1988 starb Hans-Otto Gehrcke in Ferch.
Der Künstler zählt zur Havelländischen Malerkolonie. Seine Werke befinden sich u. a. im Potsdam-Museum. 2011 widmete ihm das Museum der Havelländischen Malerkolonie die Ausstellung „Hans-Otto Gehrcke – Gelebte Bilder“.